Mittwoch, Oktober 25, 2006

In principio erat verbum

So, nun gehöre ich also auch zu den Bloggern. Lange schon frequentiere ich den einen oder anderen Blog ohne bislang jedoch das Bedürfnis verspürt zu haben auch meine Stimme im babylonischen Sprachgewirr des Internets zu erheben. Wie du sicher aus dieser Einführung bereits geschlossen hast, werter Leser, empfinde ich große Zuneigung zur Sprache in all ihrer Vielfalt und erfreue mich sehr an wohlfeilen Formulierungen.
Sind jetzt alle weg, die nur noch die simple Ausdrucksform dieser schnelllebigen Zeit vertragen und von geschliffener Rede Kopfschmerzen bekommen? Gut, dann können wir ja richtig anfangen.
Ich wollte erklären warum die Welt einen weiteren Blog gebrauchen kann - einen wichtigen, wertvollen Blog voll Poesie und Kurzweil - in einfachen Worten: MEINEN Blog! Nun ja, vermutlich braucht die Welt diesen Blog nicht, aber schaden wird er wohl auch nicht. Bevor ich meine Absicht zur gefälligen Betrachtung vorlege, sollte ich noch ein wenig von meiner Person preisgeben.
Im 33er Jahr meiner irdischen Existenz stehend, war es mir vor Kurzem inniges Ansinnen und notwendiges Gebot meine Lebensplanung in größerem Umfang zu ändern. Nach einigen Irrungen und Wirrungen im Bestreben einen "ordentlichen" Beruf zu erlernen, gelang es mir einen Abschluss als Bibliothekar zu erwerben und auch für einige Zeit das bayerische Bibliothekswesen unsicher zu machen. Eine mitnichten uninteressante Zeit, in der ich viel über das Leben im Generellen und die Eigenarten der Säugetierspezies Mensch im Besonderen zu lernen das Vergnügen hatte. Gerne hätte ich dieses teils absurde Spektakulum noch länger goutiert, doch leider musste ich in Zeiten knapper Budgets und noch knapperer Visionen am eigenen Leib erfahren, dass Niemand unverzichtbar ist - und dass in diesem speziellen Fall fraglicher Niemand ich selbst war. Nach einer gewissen Spanne der Verzagtheit beschloss ich aus der Not eine Tugend zu machen, mich auf meine mir inhärenten Talente und Neigungen zurück zu besinnen und aus der Not eine Tugend zu machen. Meine eingangs bereits erwähnte Liebe zur Sprache hatte in der Vergangenheit bereits dazu geführt, dass ich mich als Autor für Rollenspiele betätigte und im Rahmen meines Studiums, zusammen mit 3 reizenden Kolleginnen, eine Bibliographie erstellte. Warum nicht aus dieser Vorliebe einen Beruf machen, fragte ich mich und begann vor kurzem mit einem Lehrgang im Online-Journalismus.
Es ist fast geschafft, die eigentliche Erklärung steht kurz bevor!
Im Rahmen dieses Lehrgangs wurde heute das Thema "Blogs, Podcasts und Videopodcasts" behandelt und eine Übung angesetzt, bei der diese Ausdrucksformen recherchiert und vorgestellt werden sollten. Meiner praktisch veranlagten Grundhaltung folgend, beschloss ich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und Recherche und Ausführung formschön und elegant miteinander zu verbinden. Selbst die beste Recherche ersetzt niemals die eigene, direkte Erfahrung und somit kam mir flugs der Gedanke einen eigenen Blog zu beginnen.
Nun will ich aber diese wundervolle Gelegenheit nicht zur reinen Fingerübung verkommen lassen und auch nicht die wenigen, eifrigen Leser verprellen, die bis hierher ausgehalten haben, in der Hoffnung profunde Wahrheiten und tiefschürfende Gedanken zu genießen. Ich gedenke diese Plattform zu nutzen, um meine Gedanken und Erfahrungen zu Themen mitzuteilen, die mir am Herzen oder auch im Magen liegen. Vor allem wird dies Themen betreffen, die direkt oder indirekt mit dem Wort zu tun haben, die da wären: die Schriftstellerei, der Journalismus, das Rollenspiel und das Leben an und für sich - denn was wäre das Leben ohne die Worte, es zu beschreiben? Zugegebenermaßen ist das Wort allein noch keine Grundlage für eine erfüllte Existenz. Grundlegende Notwendigkeiten wie Nahrung für Körper und Geist, ein Heim und ein paar Menschen, mit denen man diese teilen kann, stehen ebenfalls hoch auf der Liste. Doch wären diese wertvollen Güter auch nicht so erfüllend, hätte man keine Möglichkeit sich über sie auszutauschen. In diesem Sinne hoffe ich, ein paar geneigte Menschen zu erreichen, die diese Leidenschaften mit mir teilen und euch, werte Weggefährten, beizeiten zu amüsieren, anzuregen und anzurühren und somit mein Scherflein dazu beizutragen dieser Welt die Zähne zu zeigen und das Mark des Lebens bis zum Kern in uns aufzusaugen.
Vox audita perit, littera scripta manet!