Freitag, Dezember 01, 2006

Ode an die Ehrlichkeit

Süß die Rede, schön der Schein,
immer locker und gefällig sein,
und zu sagen hat man ja so viel,
sich perfekt zu zeigen ist das Ziel.

Doch ob wir den Schein brauchen?
Manchmal will ich lieber fauchen,
will reden klar und offen,
auf Verständnis gerne hoffen.

Doch verstehen will man es nicht,
will nicht haben klar die Sicht,
auf sich selbst und seine Macken,
lieber alles in die Kiste packen.

Deckel zu und das Schloss versperrt,
die Kiste in den Schrank gezerrt,
die Türe zu und schnell verriegelt,
wohlig ins falsche Image eingeigelt.

Mit dem Schlüssel komm ich gerne,
schick die Fassade in die Ferne,
zerre dein wahres Ich ans Licht,
verstecken hilft dir leider nicht!

Warum nicht gleich zu dir stehen,
dich selbst klar und deutlich sehen?
So hässlich bist du wirklich nicht,
weder die Seele, noch dein Gesicht.

Hör auf dich zu verstecken,
du wirst schon nicht verrecken,
sieht man, wie du im Innern bist,
ohne schöne Lüge, ohne eitle List.

Mein kleiner Reim ist fast vorbei,
wahrscheinlich ist's dir ja einerlei,
doch kannst du einfach nur gewinnen,
willst du der Täuschung nun entrinnen.

Was hast du denn zu verlieren,
außer der Angst, dich zu blamieren?